Unser Gehirn ist von Natur aus auf Fehler- und Gefahrenentdeckung programmiert. Das ist und war früher für das Überleben auch wirklich notwendig. Heute allerdings sind die Dinge, die unser Gehirn aus seinen alten Programm als Bedrohung identifiziert, keine wirklich Gefahr mehr. Unsere negative Gedanken und Gefühle, wie Angst und Wut, dienen einem Zweck, der heutzutage nur noch selten, oder gar nicht sinnvoll zu den Situationen passen will. Wenn wir, beziehungsweise unser Gehirn, Gefahr erkennt, z.B. ein wildes Tier, soll die Reaktion: „Renn oder stirb!“ ausgelöst werden. Dann fokussiert sich unser Gehirn nur noch auf diese Reaktion, und blendet alle anderen Handlungsmöglichkeiten aus. Sobald wir also in Alarmbereitschaft geraten, konzentrieren wir uns auf die Gefahr, und achten ganz besonders intensiv auf Negative Gedanken, verengen so unseren Blickwinkel und unsere Wahrnehmung. Wenn wir uns also über eine verpasste Bahn ärgern – die nun mal kein lebensbedrohliches wildes Tier ist -, dann werden wir blind für die positiven Dinge, die uns umgeben. Ein Relikt aus den alten Zeiten, welches heute nicht mehr besonders dienlich ist.
Durch regelmäßige Achtsamkeitsmeditation können wir lernen, Situationen so zu sehen wie sie wirklich sind, um dann situationsangemessen zu reagieren. Wir können viel schneller erkennen, ob wirklich Gefahr droht, und uns, wenn Entwarnung kommt, dem Positiven zuwenden, welches uns nährt und unterstütz unsere positive Haltung zurück zu gewinnen.
Da kann dann auch mal die verpasste Bahn, schlagartig zu einem schönen Moment der Ruhe werden.
Wie Virginia Wolff so schön schreibt:
„Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, mach Limonade draus.“
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