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AutorenbildAngelika Hauft

Darf ich eigentlich glücklich sein?


Es ist zurzeit wunderbares Wetter, schon länger, in meiner Stadt lockern sich die Corona Regeln und es ist nach langer Zeit endlich mal wieder Send (manche sagen auch Kirmes).

Und es scheint, als wäre es dieses Mal besonders bunt und lebendig.

Aber ist es o.k., das wunderbare Wetter zu genießen und vielleicht sogar über den Jahrmarkt schlendern, Zuckerwatte zu essen und in ein Karussell einzusteigen, um es mal wieder so richtig dolle im Bauch zu spüren, das Kribbeln und die Aufregen von unbändiger Freude und Lebenslust zu spüren?

Darf ich jetzt eigentlich glücklich sein und es auch zeigen, wo es scheint, als würde uns eine Katastrophe nach der andern einholen?

Diese Frage stellen wir uns sicher gerade alle, nach 2 Jahren Corona, (die Pandemie ist noch nicht ausgestanden), und dem eigentlich nicht wirklich fassbaren Krieg in der Ukraine.

Wie es scheint, leben wir in einer Parallelwelt – da ist die schöne heile Welt hier bei uns mit lachenden Kinder, Geburtstagsfeiern, Junggesellenabschieden, Werbung für den Urlaub oder für ein neues Auto.

Mir ist schon manchmal etwas mulmig, aber gleichzeitig macht sich bei mir eine große Demut und Dankbarkeit breit. Ich werde auch bescheidener, bin toleranter mit mir selbst und den andern. Vieles was mich sonst so beschäftigt und vielleicht sogar ärgert wird unwichtig und verblasst.

Und das finde ich gut so!

Denn mal ehrlich, unsere ewige Unzufriedenheit ist ein großer Affront gegenüber allen Menschen auf dieser Erde, die hungern oder unterdrückt werden, wo auch immer.

Es ist wichtiger, denn je, dass wir etwas dagegen oder auch dafür tun, denn ich glaube keiner hat wirklich damit gerechnet, dass es noch einmal Krieg in Europa geben würde.

Und wir können nur wirklich etwas verändern, wenn wir mental und emotional stabil bleiben.

Gerade jetzt ist es wichtig, dass unser Alltag gut weiterläuft, dass wir Verantwortung für uns selbst und unsere Liebsten übernehmen und dass wir uns auch von den Ereignissen, die sich nur 2 Tagesreisen mit dem Auto entfernt abspielen, auch angemessen abgrenzen.

Was, wie ich finde, unfassbar schwierig ist, bei der Menge der Schreckensnachrichten und auch Bilder, die uns durch unsere Medien erreichen.

Umso wichtiger ist es, dass wir in unserer Kraft bleiben, um dort helfen zu können, wo es die eigenen Ressourcen und auch die eigene Sicherheit nicht gefährdet.


Wir brauchen Mitgefühl, das Mitleiden, was schnell passiert, wennwir den Abstand verlieren, und uns zu stark emotional involvieren, bringt jetzt niemanden weiter.

Mitleiden bedeutet, sein eigenes Leben nicht mehr so zu leben, dass es uns guttut. Das bedeutet eben auch, dass wir uns gut fühlen und ja auch Glücks Momente erleben dürfen!


Zuversicht, Hoffnung und der Fokus auf die positive Kraft sind gerade jetzt eine ganz wichtige Ressource – und gerade die kleinen, alltäglichen Dinge können uns in unsicheren Zeiten stärken: Seien es die ersten Frühlingsblumen oder ein selbst gekochtes leckes Essen, was wir gemeinsam mit der Familie und Freunden einnehmen.

Es sind eben genau diese kleinen Glücksmomente und unser normaler Alltag der uns stabilisiert, uns Vertrauen, Sicherheit und Kraft gibt – und uns selbst und die anderen spüren lässt, dass die Welt auch noch heil und in Ordnung ist.

Es macht auch deutlich, dass es immer beides gibt in unserem Leben, auf unserem Planeten.

Da ist das abgrundtief Hässliche, Zerstörende, was wir Menschen in der Lage sind zu tun, und da ist wunderbar verbindende Mitgefühl, welches von Lebensfreude, Dankbarkeit und Bescheidenheit getragen wird.

Und um mitfühlend handeln zu können, muss es uns selbst gut gehen, also darf es auch mal Zuckerwatte und Karussellfahren sein.


Was übrigens auch wunderbar hilft, um sich selbst zu stärken, ist das Meditieren…😊. Darüber schreibe ich aber ein anders Mal.

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